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hilfsmittel:richtlinien:konzept

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richtlinien:konzept [2013/09/28 12:44] heynehilfsmittel:richtlinien:konzept [2018/09/17 09:09] – [Warum noch ein Wörterbuch?] claus
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 ====== Konzept des Wörterbuchs ====== ====== Konzept des Wörterbuchs ======
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-===== Warum noch ein Wörterbuch? ===== +===== =====
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-Von den bisherigen begriffsgeschichtlichen Wörterbüchern (zur Philosophie, Rhetorik, Ästhetik, Geschichtliche Grundbegriffe u.a.) unterscheidet sich das geplante in mehrfacher Hinsicht: +
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-  - Vom Gegenstand her ist das Wörterbuch strikt interdisziplinär ausgerichtet und behandelt auch Begriffe der Naturwissenschaften, die – aufgrund der langen Tradition methodischer Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften – bisher kaum historisch reflektiert wurden. +
-  - Die kulturwissenschaftliche Konfiguration der Gegenstände, die wissenschaftsgeschichtliche Ausrichtung und die Untersuchung des Begriffstransfers zwischen verschiedenen Wissenschaften erfordert die Einbeziehung neuer Methoden, etwa der Metaphern- und Rhetorikforschung, der Diskurstheorie und Epistemologie sowie der ikonischen Semantiken. +
-  - Bisherige begriffsgeschichtliche Lexika sind durchweg im Printmedium erschienen, hier wird Begriffsgeschichte erstmals online-basiert und nach dem Wiki-Prinzip publiziert. +
  
  
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 ===== Wer soll das Wörterbuch nutzen? ===== ===== Wer soll das Wörterbuch nutzen? =====
  
-Das Wörterbuch dient dem interdisziplinären Diskurs. Es geht von der Beobachtung aus, dass im fachübergreifenden Gespräch nicht selten Probleme durch den unterschiedlichen Begriffsgebrauch auftreten. Das Wörterbuch will nicht nur solche Unterschiede in der Begriffsverwendung kennzeichnen, sondern mit der Darstellung ihrer Genese zugleich Zusammenhänge aufzeigen. Da die Geschichte der eigenen Episteme und Fachbegriffe heute in das naturwissenschaftliche Wissen zumeist nicht einbezogen wird, erschließt das Wörterbuch dieser Seite ein Wissen über interdisziplinäre Kontexte, Vorgeschichte und Genese ihrer Terminologie, während es den Geisteswissenschaften die Verbindung ihrer Begriffe zu natur- und technikwissenschaft-lichen Bereichen zugänglich macht. +Das Wörterbuch dient dem interdisziplinären Diskurs. Es geht von der Beobachtung aus, dass im fachübergreifenden Gespräch nicht selten Probleme durch den unterschiedlichen Begriffsgebrauch auftreten. Das Wörterbuch will nicht nur solche Unterschiede in der Begriffsverwendung kennzeichnen, sondern mit der Darstellung ihrer Genese zugleich Zusammenhänge aufzeigen. Da die Geschichte der eigenen Episteme und Fachbegriffe heute in das naturwissenschaftliche Wissen zumeist nicht einbezogen wird, erschließt das Wörterbuch dieser Seite ein Wissen über interdisziplinäre Kontexte, Vorgeschichte und Genese ihrer Terminologie, während es den Geisteswissenschaften die Verbindung ihrer Begriffe zu natur- und technikwissenschaftlichen Bereichen zugänglich macht. 
  
 Sicher kann eine interdisziplinäre Begriffsgeschichte keine systematischen Probleme lösen. Sie kann jedoch dazu beitragen, Missverständnisse im Austausch zwischen den sogenannten zwei Kulturen aufzuklären und ‚Sprachschwierigkeiten’ zu überwinden, Probleme zu präzisieren, indem sie Unterschiede in der Begriffsverwendung bewusst macht und mögliche Verbindungen in der Genese von Konzepten darstellt.   Sicher kann eine interdisziplinäre Begriffsgeschichte keine systematischen Probleme lösen. Sie kann jedoch dazu beitragen, Missverständnisse im Austausch zwischen den sogenannten zwei Kulturen aufzuklären und ‚Sprachschwierigkeiten’ zu überwinden, Probleme zu präzisieren, indem sie Unterschiede in der Begriffsverwendung bewusst macht und mögliche Verbindungen in der Genese von Konzepten darstellt.  
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   - die disziplinenüberschreitend sind (Information) bzw. als universalistische quer zu den bestehenden Disziplinen stehen, die also aus prädisziplinärer Zeit stammen und in den wissenschaftlichen und kulturellen Ausdifferenzierungsprozessen unterschiedliche Bedeutungen angenommen haben (z.B. Erbe, Generation, Projektion, Raum, Wahrscheinlichkeit, Wille),    - die disziplinenüberschreitend sind (Information) bzw. als universalistische quer zu den bestehenden Disziplinen stehen, die also aus prädisziplinärer Zeit stammen und in den wissenschaftlichen und kulturellen Ausdifferenzierungsprozessen unterschiedliche Bedeutungen angenommen haben (z.B. Erbe, Generation, Projektion, Raum, Wahrscheinlichkeit, Wille), 
   -  die epistemisch eine katalytische Funktion für ganze Wissensgebiete haben, die in einem Wanderungs- oder Diffusionsprozess über disziplinäre und kulturelle Schranken hinweg gewirkt und zugleich differente Bedeutungen angenommen haben (z.B. Entropie, Code, Information, Enzym, Gen,) ,    -  die epistemisch eine katalytische Funktion für ganze Wissensgebiete haben, die in einem Wanderungs- oder Diffusionsprozess über disziplinäre und kulturelle Schranken hinweg gewirkt und zugleich differente Bedeutungen angenommen haben (z.B. Entropie, Code, Information, Enzym, Gen,) , 
-  - die als (absolute) Metaphern Hintergrundsbedingungen bzw. Grenzen des Wissens markieren (z.B. Baum der Erkenntnis/Stammbaum, Blinder Fleck, Buch der Natur) oder - aus einer Disziplin stammend - mit oftmals veränderter Semantik in das kulturelle Bewusstsein getreten sind (z.B. digital, Echtzeit, Katalyse.+  - die als (absolute) Metaphern Hintergrundsbedingungen bzw. Grenzen des Wissens markieren (z.B. Baum der Erkenntnis/Stammbaum, Blinder Fleck, Buch der Natur) oder - aus einer Disziplin stammend - mit oftmals veränderter Semantik in das kulturelle Bewusstsein getreten sind (z.B. digital, Echtzeit, Katalyse.)