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begriffe:takt

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 === Begriffsgeschichtliche Arbeiten === === Begriffsgeschichtliche Arbeiten ===
  
-  * Arndt, Erwin: (Art.) Takt, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. H. v. Jan-Dirk Müller. Bd. III, P-Z. Berlin, 2003S. 580-581.+  * Arndt, Erwin: (Art.) Takt, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. H. v. Jan-Dirk Müller. Bd. III, P-Z. Berlin, 2003S. 580-581.
  
-  * Sünkel, W.: (Art.) Takt, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg. v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel, 1998, Sp. 882 - 886. +  * Sünkel, W.: (Art.) Takt, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hg. v. J. Ritter u. K. Gründer. Bd. 10, Basel, 1998, Sp. 882-886. [[redaktion:takt|Inhaltsangabe]]
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-|**Inhalt**: Grundlegend unterscheidet der Artikel zwei Bedeutungen des Begriffes: Das 'sichere Gefühl für das Richtige und Schickliche'; sowie in Bezug auf die Musik das 'Zeitmaß einer rhytmischen Bewegung'.\\ Takt wird im 17. und 18. Jhd. von Kant und Helmholz verwendet um einen mehr dem intuitiven zugeneigten Bewusstseinsinhalt bzw. -ausdruck zu beschreiben. Helmholz sieht die Urteile der Geisteswissenschaften (entgegen denen der Naturwissenschaften) z.B. nach 'psychologischem Taktgefühl' gefällt. Gadmaer versucht in der Folge den auf die Geisteswissenschaften bezogenen Terminus des Taktes von dem psychologischen Inhalt zu befreien. Takt wird bei ihm mit Bildung in Verbindung gebracht, die eine Erkenntnisweise hervorbringt, 'die im einzelnen Fall sicher zu urteilen weiß, ohne verallgemeinerbare Gründe angeben zu können.' Im 18. Jhd. wird zudem der sittliche Taktbegriff, z. B. bei R. von Jhering und M. Lazarus diskutiert. Der Begriff des Taktes wird aber auch hier nicht normiertSo definiert bspw. Th. Ziegler, den Takt als "die Treffsicherheit des Gefühls überhaupt, namentlich auch in äußeren Fragen des Anstands und der Schicklichkeit." Die Diskussion zieht sich bis in jüngere Zeit zu N. Luhmann.\\ J. F. Herbart entwickelt, an die Diskussion um den sittlichen Takt angelehnt, den Begriff des 'pädagogischen Taktes', der als Mittelglied zwischen Theorie und Praxis der Erziehung gedacht ist. Der pädagogische Takt füllt die Kluft zwischen pädagogischer Theorie und Praxis, da der Pädagoge in der Praxis nicht in der Lage ist, alle Situationen und Prozesse theoretisch zu analysieren. Der pädagigische Takt bezieht sich somit auf das unmittelbare und gefühlsmäsig (richtige) Handeln des (guten) Erziehers in Einklang mit den Maßgaben der theoretischen Erkenntnis. In der geisteswissenschaftlichen Pädagogik des 20. Jhd. verliert sich die Herbart'sche Deutung. Takt wird hier (z.B. bei H. Nohl) zu einem Distanzbegriff, es geht darum dem Schüler 'nicht zu nahe zu treten'. Auch in der psychoanalystischen Technik findet sich der Begriff des Taktes. Hier wird er in Bezug auf den richtigen Moment gedeutet, in dem der Arzt seinem Patienten die Deutung seiner Analyse mitteilt.\\ Der Taktbegriff in der Musik bzw. der Technik wird nicht behandelt.\\ Jüngster Literaturhinweis 1991.|+
  
 === Sonstige Literatur === === Sonstige Literatur ===
begriffe/takt.txt · Zuletzt geändert: 2017/11/16 15:06 von claus