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begriffe:affinitaet

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affinitaet [2013/03/02 12:34] heyneaffinitaet [2013/07/22 14:50] – [Primärquellen] heyne
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 ^ lat.    |affinis, affinitas |^ engl.    |affinity| ^ lat.    |affinis, affinitas |^ engl.    |affinity|
 ^ franz.  |affinité    |^ Gegenbegriffe   |Abstoßung| ^ franz.  |affinité    |^ Gegenbegriffe   |Abstoßung|
-^ Wortfeld|affin, Affinograf, Anziehungskraft, (Geistes-, Wesens, Wahl-)Verwandtschaft, Wahlanziehung, Ähnlichkeit, Attraktion, Sympathie, Bindung, Beziehung, Verhältnis  ||||+^ Wortfeld|affin, Affinograf, Anziehungskraft, (Geistes-, Wesens, Wahl-)Verwandtschaft, Wahlanziehung, Ähnlichkeit, Attraktion, Sympathie, Bindung, Beziehung, Verhältnis     ||||
  
  
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- **Allgemein**: Nachbarschaft, Verwandtschaft, besonders die geistige Verwandtschaft und die Wesensverwandtschaft.+  * **Allgemein**: Nachbarschaft, Verwandtschaft, besonders die geistige Verwandtschaft und die Wesensverwandtschaft.
   * **Philosophie**: Wesensverwandtschaft zwischen Begriffen und Vorstellungen.   * **Philosophie**: Wesensverwandtschaft zwischen Begriffen und Vorstellungen.
   * **Chemie**: Triebkraft einer chemischen Reaktion; Bestreben von Atomen und Molekülen Wechselwirkungen einzugehen.   * **Chemie**: Triebkraft einer chemischen Reaktion; Bestreben von Atomen und Molekülen Wechselwirkungen einzugehen.
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 ==== Primärquellen ==== ==== Primärquellen ====
-|**1704**|Isaac Newton, Optics: Chemische Verbindungen als Ergebnis der Wirkung spezifischer Attraktionskräfte (s. Anziehung zwischen Stoffen, die aktiv Teilchen anderer Stoffe anziehen. Vgl. die Beziehung zur Gravitation)|+|**1704**|Newton, Isaac: Optics: Chemische Verbindungen als Ergebnis der Wirkung spezifischer Attraktionskräfte (s. Anziehung zwischen Stoffen, die aktiv Teilchen anderer Stoffe anziehen. Vgl. die Beziehung zur Gravitation)|
 |**1732**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) Adfine/ Adfines/ Adfinitas, in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 1, S. 287-288. [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?seitenzahl=0287&bandnummer=1&dateiformat=1&supplement=0&view=100|Adfine, Adfines, Adfinitas in Zedler]]. Adfines: "Was mit einer Sache Gleichheit oder Verwandschaft hat. (...)" Sowie: Affines, S. 399. [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?seitenzahl=0399&bandnummer=1&dateiformat=1&supplement=0&view=100|Affines in Zedler]]. | |**1732**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) Adfine/ Adfines/ Adfinitas, in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 1, S. 287-288. [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?seitenzahl=0287&bandnummer=1&dateiformat=1&supplement=0&view=100|Adfine, Adfines, Adfinitas in Zedler]]. Adfines: "Was mit einer Sache Gleichheit oder Verwandschaft hat. (...)" Sowie: Affines, S. 399. [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?seitenzahl=0399&bandnummer=1&dateiformat=1&supplement=0&view=100|Affines in Zedler]]. |
 |**1775**|Schufle, J.A.: Introduction. In: Torbern Bergman, A dissertation on elective attractions. Transl. by J.A. Schufle. ... [1775]: Repr. New York: Johnson Reprint Corp 1968 (= The sources of science, 43). Bergmans erster Übersetzer, Heinrich Tabor, überträgt lat. 'attractio electiva' noch wörtlich mit 'auswählender Anziehung'; nahezu gleichzeitig entsteht der Neologismus 'Wahlverwandtschaft'.| |**1775**|Schufle, J.A.: Introduction. In: Torbern Bergman, A dissertation on elective attractions. Transl. by J.A. Schufle. ... [1775]: Repr. New York: Johnson Reprint Corp 1968 (= The sources of science, 43). Bergmans erster Übersetzer, Heinrich Tabor, überträgt lat. 'attractio electiva' noch wörtlich mit 'auswählender Anziehung'; nahezu gleichzeitig entsteht der Neologismus 'Wahlverwandtschaft'.|
-|**1781**| Affinität ist bei Kant der "Grund der Möglichkeit der Association des Mannigfaltigen, so fern er im Objecte liegt." KrV 1. A. tr. Anal. 1. B. 2 H. 2. Abs. 4 (I 717—Rc 196) [[http://www.intratext.com/IXT/DEU0058/__PS.HTM|KrV online]] . Das Gesetz einer //biologisch// zu verstehenden Affinität fordert nach Kant "einen continuierlichen Übergang von einer jeden Art zu jeder anderen durch stufenartiges Wachsthum der Verschiedenheit.", [[http://www.intratext.com/IXT/DEU0058/__P2I.HTM|KrV online]]|+|**1781**|Affinität ist bei Kant der "Grund der Möglichkeit der Association des Mannigfaltigen, so fern er im Objecte liegt." KrV 1. A. tr. Anal. 1. B. 2 H. 2. Abs. 4 (I 717—Rc 196) [[http://www.intratext.com/IXT/DEU0058/__PS.HTM|KrV online]] . Das Gesetz einer //biologisch// zu verstehenden Affinität fordert nach Kant "einen continuierlichen Übergang von einer jeden Art zu jeder anderen durch stufenartiges Wachsthum der Verschiedenheit.", [[http://www.intratext.com/IXT/DEU0058/__P2I.HTM|KrV online]]|
 |   |Kant nach (Art.) Affinität, in: Eisler [[http://www.textlog.de/31904.html|Kantlexikon, 1930]]: "Affinität. "Der Grund der Möglichkeit der Assoziation des Mannigfaltigen, sofern er im Objekte liegt, heißt die Affinität des Mannigfaltigen", KrV 1. A. tr. Anal. 1. B. 2 H. 2. Abs. 4 (I 717—Rc 196). Begreiflich ist diese Affinität der Erscheinungen, "dadurch sie unter beständigen Gesetzen stehen und darunter gehören müssen", durch die Zugehörigkeit aller Erscheinungen (als Vorstellungen) zur transzendentalen Apperzeption (s. d.), deren Identität (s. d.) in die Synthesis des Mannigfaltigen der Erscheinungen hineinkommen muß, wodurch sie gesetzmäßig verknüpft werden. "Also stehen alle Erscheinungen in einer durchgängigen Verknüpfung nach notwendigen Gesetzen und mithin in einer transzendentalen Affinität, woraus die empirische die bloße Folge ist", ibid. (I 718—Rc 198). Die erstere liegt in dem "Grundsatze von der Einheit der Apperzeption in Ansehung aller Erkenntnisse, die mir angehören sollen." "Nach diesem müssen durchaus alle Erscheinungen so ins Gemüt kommen oder apprehendiert werden, daß sie zur Einheit der Apperzeption zusammenstimmen, welches ohne synthetische Einheit in ihrer Verknüpfung, die mithin auch objektiv notwendig ist, unmöglich sein würde." Die Affinität der Erscheinungen ist die Folge einer "Synthesis in der Einbildungskraft, die a priori auf Regeln gegründet ist", ibid. 3. Abs. (I 724—Rc 210f.). — "Ich verstehe unter der Verwandtschaft die Vereinigung aus der Abstammung des Mannigfaltigen von einem Grunde." Das Vermögen der Vorstellungsverbindung nach solcher Affinität ist eine der Arten des "sinnlichen Dichtungsvermögens" (der Einbildungskraft). "Es muß immer ein Thema sein sowohl beim stillen Denken als in Mitteilung der Gedanken, an welches das Mannigfaltige angereiht wird, mithin 'auch der Verstand dabei wirksam sein; aber das Spiel der Einbildungskraft folgt hier doch den Gesetzen der Sinnlichkeit, welche den Stoff dazu hergibt, dessen Assoziation ohne Bewußtsein der Regel doch derselben und hiermit dem Verstande gemäß, obgleich nicht als aus dem Verstande abgeleitet, verrichtet wird", Anthr. 1. T. § 31 C (IV 79 f.). Vgl. Assoziation, Art."| |   |Kant nach (Art.) Affinität, in: Eisler [[http://www.textlog.de/31904.html|Kantlexikon, 1930]]: "Affinität. "Der Grund der Möglichkeit der Assoziation des Mannigfaltigen, sofern er im Objekte liegt, heißt die Affinität des Mannigfaltigen", KrV 1. A. tr. Anal. 1. B. 2 H. 2. Abs. 4 (I 717—Rc 196). Begreiflich ist diese Affinität der Erscheinungen, "dadurch sie unter beständigen Gesetzen stehen und darunter gehören müssen", durch die Zugehörigkeit aller Erscheinungen (als Vorstellungen) zur transzendentalen Apperzeption (s. d.), deren Identität (s. d.) in die Synthesis des Mannigfaltigen der Erscheinungen hineinkommen muß, wodurch sie gesetzmäßig verknüpft werden. "Also stehen alle Erscheinungen in einer durchgängigen Verknüpfung nach notwendigen Gesetzen und mithin in einer transzendentalen Affinität, woraus die empirische die bloße Folge ist", ibid. (I 718—Rc 198). Die erstere liegt in dem "Grundsatze von der Einheit der Apperzeption in Ansehung aller Erkenntnisse, die mir angehören sollen." "Nach diesem müssen durchaus alle Erscheinungen so ins Gemüt kommen oder apprehendiert werden, daß sie zur Einheit der Apperzeption zusammenstimmen, welches ohne synthetische Einheit in ihrer Verknüpfung, die mithin auch objektiv notwendig ist, unmöglich sein würde." Die Affinität der Erscheinungen ist die Folge einer "Synthesis in der Einbildungskraft, die a priori auf Regeln gegründet ist", ibid. 3. Abs. (I 724—Rc 210f.). — "Ich verstehe unter der Verwandtschaft die Vereinigung aus der Abstammung des Mannigfaltigen von einem Grunde." Das Vermögen der Vorstellungsverbindung nach solcher Affinität ist eine der Arten des "sinnlichen Dichtungsvermögens" (der Einbildungskraft). "Es muß immer ein Thema sein sowohl beim stillen Denken als in Mitteilung der Gedanken, an welches das Mannigfaltige angereiht wird, mithin 'auch der Verstand dabei wirksam sein; aber das Spiel der Einbildungskraft folgt hier doch den Gesetzen der Sinnlichkeit, welche den Stoff dazu hergibt, dessen Assoziation ohne Bewußtsein der Regel doch derselben und hiermit dem Verstande gemäß, obgleich nicht als aus dem Verstande abgeleitet, verrichtet wird", Anthr. 1. T. § 31 C (IV 79 f.). Vgl. Assoziation, Art."|
 |  |Zu Kant nach (Art.) Einheit, systematische, in: Eisler, [[http://www.textlog.de/cgi-bin/search/proxy.cgi?terms=Affinit%E4t&url=http%3A%2F%2Fwww.textlog.de%2F32865.html|Kantlexikon, 1930]]: "Es muß in den Erscheinungen trotz ihrer Mannigfaltigkeit eine gewisse "Gleichartigkeit" vorausgesetzt werden, ohne welche das logische Gesetz der Gattungen (s. d.), ja kein Verstand und keine Erfahrung möglich wäre, ibid. (I 554 ff.—Rc 697 ff.). Die 'Prinzipien der systematische Einheit' sind: 1. das 'Prinzip der Gleichartigkeit des Mannigfaltigen unter höheren Gattungen'; 2. der 'Grundsatz der Varietät des Gleichartigen unter niederen Arten'; 3. das 'Gesetz der Affinität aller Begriffe', welches 'einen kontinuierlichen Übergang von einer jeden Art zu jeder anderen durch stufenartiges Wachstum der Verschiedenheit gebietet'."| |  |Zu Kant nach (Art.) Einheit, systematische, in: Eisler, [[http://www.textlog.de/cgi-bin/search/proxy.cgi?terms=Affinit%E4t&url=http%3A%2F%2Fwww.textlog.de%2F32865.html|Kantlexikon, 1930]]: "Es muß in den Erscheinungen trotz ihrer Mannigfaltigkeit eine gewisse "Gleichartigkeit" vorausgesetzt werden, ohne welche das logische Gesetz der Gattungen (s. d.), ja kein Verstand und keine Erfahrung möglich wäre, ibid. (I 554 ff.—Rc 697 ff.). Die 'Prinzipien der systematische Einheit' sind: 1. das 'Prinzip der Gleichartigkeit des Mannigfaltigen unter höheren Gattungen'; 2. der 'Grundsatz der Varietät des Gleichartigen unter niederen Arten'; 3. das 'Gesetz der Affinität aller Begriffe', welches 'einen kontinuierlichen Übergang von einer jeden Art zu jeder anderen durch stufenartiges Wachstum der Verschiedenheit gebietet'."|
begriffe/affinitaet.txt · Zuletzt geändert: 2017/11/16 16:36 von claus