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begriffe:vererbung

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 |**1734**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?id=87291&bandnummer=08&seitenzahl=0772&supplement=0&dateiformat=1|Erbe, alles, das der Tode läst]], in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 8, S. 772.|  |**1734**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?id=87291&bandnummer=08&seitenzahl=0772&supplement=0&dateiformat=1|Erbe, alles, das der Tode läst]], in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 8, S. 772.| 
 |**1746**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?id=421807&bandnummer=47&seitenzahl=0268&supplement=0&dateiformat=1|Vererbung]], in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 47, S. 268-271.|  |**1746**|Zedler, Johann Heinrich: (Art.) [[http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/blaettern/einzelseite.html?id=421807&bandnummer=47&seitenzahl=0268&supplement=0&dateiformat=1|Vererbung]], in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 47, S. 268-271.| 
-|**1793**|Kant, Immanuel: Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft, hg. v. K. Vorländer, Leipzig 1919, S. 42, Fn.: "Die drei sogenannten obern Facultäten (auf hohen Schulen) würden, jede nach ihrer Art, sich diese Vererbung verständlich machen: nämlich entweder als //Erbkrankheit//, oder //Erbschuld//, oder //Erbsünde//. 1) Die //medicinische Facultät// würde sich das erbliche Böse etwa wie den Bandwurm vorstellen, von welchem wirklich einige Naturkündiger der Meinung sind, daß, da er sonst weder in einem Elemente außer uns, noch (von derselben Art) in irgend einem andern Thiere angetroffen wird, er schon in den ersten Eltern gewesen sein müsse. 2) Die //Juristenfacultät// würde es als die rechtliche Folge der Antretung einer uns von diesen hinterlassenen, aber mit einem schweren Verbrechen belasteten //Erbschaft// ansehen (denn geboren werden ist nichts anders, als den Gebrauch der Güter der Erde, so fern sie zu unserer Fortdauer unentbehrlich sind, erwerben). Wir müssen also Zahlung leisten (büßen) und werden am Ende doch (durch den Tod) aus diesem Besitze geworfen. Wie recht ist von Rechts wegen! 3) Die //theologische Facultät// würde dieses Böse als persönliche Theilnehmung unserer ersten Eltern an dem //Abfall// eines verworfenen Aufrührers ansehen: entweder daß wir (obzwar jetzt dessen unbewußt) damals selbst mitgewirkt haben; oder nur jetzt, unter seiner (als Fürsten dieser Welt) Herrschaft geboren, uns die Güter derselben mehr, als den Oberbefehl des himmlischen Gebieters gefallen lassen und nicht Treue genug besitzen, uns davon loszureißen, dafür aber künftig auch sein Loos mit ihm theilen müssen." Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft, hg. v. K. Vorländer, Leipzig 1919, S. 42, FN. Kant verwirft es, die Erbsünde "als durch Anerbung von den ersten Eltern auf uns gekommen vorzustellen. [...] Eine jede böse Handlung muß, wenn man den Vernunftursprung derselben sucht, so betrachtet werden, als ob der Mensch unmittelbar aus dem Stande der Unschuld in die geraten wäre." Ebd., 42 f.+|**1793**|Kant, Immanuel: Die Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft, hg. v. K. Vorländer, Leipzig 1919, S. 42ff: "Die drei sogenannten obern Facultäten (auf hohen Schulen) würden, jede nach ihrer Art, sich diese Vererbung verständlich machen: nämlich entweder als //Erbkrankheit//, oder //Erbschuld//, oder //Erbsünde//. 1) Die //medicinische Facultät// würde sich das erbliche Böse etwa wie den Bandwurm vorstellen, von welchem wirklich einige Naturkündiger der Meinung sind, daß, da er sonst weder in einem Elemente außer uns, noch (von derselben Art) in irgend einem andern Thiere angetroffen wird, er schon in den ersten Eltern gewesen sein müsse. 2) Die //Juristenfacultät// würde es als die rechtliche Folge der Antretung einer uns von diesen hinterlassenen, aber mit einem schweren Verbrechen belasteten //Erbschaft// ansehen (denn geboren werden ist nichts anders, als den Gebrauch der Güter der Erde, so fern sie zu unserer Fortdauer unentbehrlich sind, erwerben). Wir müssen also Zahlung leisten (büßen) und werden am Ende doch (durch den Tod) aus diesem Besitze geworfen. Wie recht ist von Rechts wegen! 3) Die //theologische Facultät// würde dieses Böse als persönliche Theilnehmung unserer ersten Eltern an dem //Abfall// eines verworfenen Aufrührers ansehen: entweder daß wir (obzwar jetzt dessen unbewußt) damals selbst mitgewirkt haben; oder nur jetzt, unter seiner (als Fürsten dieser Welt) Herrschaft geboren, uns die Güter derselben mehr, als den Oberbefehl des himmlischen Gebieters gefallen lassen und nicht Treue genug besitzen, uns davon loszureißen, dafür aber künftig auch sein Loos mit ihm theilen müssen." Kant verwirft es, die Erbsünde "als durch Anerbung von den ersten Eltern auf uns gekommen vorzustellen. [...] Eine jede böse Handlung muß, wenn man den Vernunftursprung derselben sucht, so betrachtet werden, als ob der Mensch unmittelbar aus dem Stande der Unschuld in die geraten wäre."
  
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   * Jacob, François: La logique du vivant. Une histoire de l'hérédité. Paris, 1970. (Dt. Die Logik des Lebenden. Von der Urzeugung zum genetischen Code. Frankfurt am Main, 1972.)   * Jacob, François: La logique du vivant. Une histoire de l'hérédité. Paris, 1970. (Dt. Die Logik des Lebenden. Von der Urzeugung zum genetischen Code. Frankfurt am Main, 1972.)
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 +  * Leeming, William: Tracing the shifting sands of ‘medical genetics’: what’s in a name? In: Studies in History and Philosophy of Science Part C, 41/1 (2010), S. 50-60.
  
   * Lesky, E.: Die Zeugungs- und Vererbungslehren der Antike und ihr Nachwirken. Mainz, 1950.   * Lesky, E.: Die Zeugungs- und Vererbungslehren der Antike und ihr Nachwirken. Mainz, 1950.
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   * Mayr, Ernst: The Growth of Biological Thought: Diversity, Evolution and Inheritance. Cambridge, MA: Belknap Press, 1982.   * Mayr, Ernst: The Growth of Biological Thought: Diversity, Evolution and Inheritance. Cambridge, MA: Belknap Press, 1982.
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   * Nye, Robert A.: Heredity or Milieu: The Foundations of Modern European Criminological. In: Isis, 67, 1976, S. 334-355.   * Nye, Robert A.: Heredity or Milieu: The Foundations of Modern European Criminological. In: Isis, 67, 1976, S. 334-355.
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   * Parnes, O.: »Es ist nicht das Individuum, sondern es ist die Generation, welche sich metamorphisiert«. Generationen als biologische und soziologische Einheiten in der Epistemologie der Vererbung im 19. Jahrhundert. In: Weigel, S., O. Parnes, U. Vedder und S. Willer (Hg.). Generation. Zur Genealogie des Konzepts – Konzepte von Genealogie, 2005, S. 235-259.   * Parnes, O.: »Es ist nicht das Individuum, sondern es ist die Generation, welche sich metamorphisiert«. Generationen als biologische und soziologische Einheiten in der Epistemologie der Vererbung im 19. Jahrhundert. In: Weigel, S., O. Parnes, U. Vedder und S. Willer (Hg.). Generation. Zur Genealogie des Konzepts – Konzepte von Genealogie, 2005, S. 235-259.
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 +  * Radick, Gregory: Physics in the Galtonian sciences of heredity. In: Studies in History and Philosophy of Science Part C, 42/1 (2011), S. 129-138.
  
   * Rheinberger, H.-J.: Naudin, Darwin, Nägeli: Bemerkungen zu den Vererbungsvorstellungen des 19. Jahrhunderts. In: Medizinhistorisches Journal 18, 1983, S. 198-212.   * Rheinberger, H.-J.: Naudin, Darwin, Nägeli: Bemerkungen zu den Vererbungsvorstellungen des 19. Jahrhunderts. In: Medizinhistorisches Journal 18, 1983, S. 198-212.
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   * Stubbe, H.: Kurze Geschichte der Genetik bis zur Wiederentdeckung der Vererbungsregeln Gregor Mendels. Fischer, Jena, 1965.   * Stubbe, H.: Kurze Geschichte der Genetik bis zur Wiederentdeckung der Vererbungsregeln Gregor Mendels. Fischer, Jena, 1965.
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 +  * Taylor, Peter J.: Nothing reliable about genes or environment: new perspectives on analysis of similarity among relatives in light of the possibility of underlying heterogeneity. In: Studies in History and Philosophy of Science Part C, 40/3 (2009), S. 210–220.
  
   * Waller, John C.: Ideas of heredity, reproduction and eugenics in Britain, 1800–1875. In: Studies in History and Philosophy of Science Part C, 32/3, 2001, S. 457-489. [[redaktion:vererbung|Abstract]]   * Waller, John C.: Ideas of heredity, reproduction and eugenics in Britain, 1800–1875. In: Studies in History and Philosophy of Science Part C, 32/3, 2001, S. 457-489. [[redaktion:vererbung|Abstract]]
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   * Willer, Stefan; Sigrid Weigel, Bernhard Jussen (Hg.): Erbe. Übertragungskonzepte zwischen Natur und Kultur. Berlin, 2013.   * Willer, Stefan; Sigrid Weigel, Bernhard Jussen (Hg.): Erbe. Übertragungskonzepte zwischen Natur und Kultur. Berlin, 2013.
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 +  * Willer, Stefan: Erbfälle. Theorie und Praxis kultureller Übertragung in der Moderne, München 2014.
  
   * Würffel, Stefan Bodo: (Art.) Erbetheorie, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. H. v. Klaus Weimar. Bd. I, A-G. Berlin, 1997, S. 488-490.    * Würffel, Stefan Bodo: (Art.) Erbetheorie, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. H. v. Klaus Weimar. Bd. I, A-G. Berlin, 1997, S. 488-490. 
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