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begriffe:oszillation

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 |**1797**|Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Ideen zu einer Philosophie der Natur, in: Werke, hg. u. eingel. v. Otto Weiß, Leipzig, 1907, Bd. 1, S. 269: "Licht und Wärme ist bloßer Ausdruck unseres Gefühls, nicht eine Bezeichnung dessen, was auf uns wirkt. Schon daraus, daß Licht und Wärme auf ganz verschiedene Sinne – so ganz verschieden wirken, können wir schließen, daß wir mit beiden bloße Modifikationen unseres Organs bezeichnen. Eine ungewöhnliche Oszillation unsrer Kopf- und Sehnerven, ein plötzlicher Schrecken, plötzliches Erstaunen oder irgend eine andere Rührung unseres Auges macht, daß wir Licht sehen, wo wirklich keines ist."| |**1797**|Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Ideen zu einer Philosophie der Natur, in: Werke, hg. u. eingel. v. Otto Weiß, Leipzig, 1907, Bd. 1, S. 269: "Licht und Wärme ist bloßer Ausdruck unseres Gefühls, nicht eine Bezeichnung dessen, was auf uns wirkt. Schon daraus, daß Licht und Wärme auf ganz verschiedene Sinne – so ganz verschieden wirken, können wir schließen, daß wir mit beiden bloße Modifikationen unseres Organs bezeichnen. Eine ungewöhnliche Oszillation unsrer Kopf- und Sehnerven, ein plötzlicher Schrecken, plötzliches Erstaunen oder irgend eine andere Rührung unseres Auges macht, daß wir Licht sehen, wo wirklich keines ist."|
 |**1799**|Novalis: Die Christenheit oder Europa, in: ders., Schriften, hg. von Paul Kluckhohn und Richard Samuel, Stuttgart, 1960-1977, Bd. 3, S. 510: "Ueberdem haben wir ja mit Zeiten und Perioden zu thun, und ist diesen eine Oszillation, ein Wechsel entgegengesetzter Bewegungen nicht wesentlich?"| |**1799**|Novalis: Die Christenheit oder Europa, in: ders., Schriften, hg. von Paul Kluckhohn und Richard Samuel, Stuttgart, 1960-1977, Bd. 3, S. 510: "Ueberdem haben wir ja mit Zeiten und Perioden zu thun, und ist diesen eine Oszillation, ein Wechsel entgegengesetzter Bewegungen nicht wesentlich?"|
-|**1805/06**|Bei Friedrich Schleiermacher ist der Begriff der 'Oscillation' ein zentraler und universeller philosophischer Begriff. In seiner Ethik bezeichnet O. die Bewegungsform zwischen den als [[Pol|Pole]] gedachten Gegensätzen (zwischen Allgemeinem und Besonderem, Erkennen und Darstellen, in der Persönlichkeit und im Staat). Oszillation als Bewegungsform bezeichnet eine romantische Alternative zur (hegelschen) Dialektik. Die Figur der Oszillation bezieht sich bei Schleiermacher offenbar auf mathematische Modelle, steht aber zugleich im Zusammenhang mit dem Begriff des Lebens. Vgl. Friedrich Schleiermacher, Werke. Auswahl in vier Bänden, hg. v. Otto Braun und Joh. Bauer, Zweiter Band: Entwürfe zu einem System der Sittenlehre, Leipzig 1913 (Register).  --- //[[ernstfmueller@aol.com|Ernst Müller]] 2009/03/24 11:27// Vgl. auch Johannes Michael Dittmer, Schleiermachers Wissenschaftslehre als Entwurf einer prozessualen Metaphysik in semiotischer Perspektive, Berlin und New York, S. 351 f. [[http://books.google.de/books?id=UqZSNN2GENcC&pg=PA351&lpg=PA351&dq=oszillation+schleiermacher&source=bl&ots=cPpRKwC1RH&sig=DuWT7C6Q73-CwMg10Jc83IopWbY&hl=de&ei=-LnISZ-wEsKGsAavgbGwAg&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result|Volltext]]|+|**1805/06**|Bei Friedrich Schleiermacher ist der Begriff der 'Oscillation' ein zentraler und universeller philosophischer Begriff. In seiner Ethik bezeichnet O. die Bewegungsform zwischen den als [[:pol|Pole]] gedachten Gegensätzen (zwischen Allgemeinem und Besonderem, Erkennen und Darstellen, in der Persönlichkeit und im Staat). Oszillation als Bewegungsform bezeichnet eine romantische Alternative zur (hegelschen) Dialektik. Die Figur der Oszillation bezieht sich bei Schleiermacher offenbar auf mathematische Modelle, steht aber zugleich im Zusammenhang mit dem Begriff des Lebens. Vgl. Friedrich Schleiermacher, Werke. Auswahl in vier Bänden, hg. v. Otto Braun und Joh. Bauer, Zweiter Band: Entwürfe zu einem System der Sittenlehre, Leipzig 1913 (Register).  --- //[[ernstfmueller@aol.com|Ernst Müller]] 2009/03/24 11:27// Vgl. auch Johannes Michael Dittmer, Schleiermachers Wissenschaftslehre als Entwurf einer prozessualen Metaphysik in semiotischer Perspektive, Berlin und New York, S. 351 f. [[http://books.google.de/books?id=UqZSNN2GENcC&pg=PA351&lpg=PA351&dq=oszillation+schleiermacher&source=bl&ots=cPpRKwC1RH&sig=DuWT7C6Q73-CwMg10Jc83IopWbY&hl=de&ei=-LnISZ-wEsKGsAavgbGwAg&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result|Volltext]]|
 |**1810**|Ritter, Johann Wilhelm: Fragmente aus dem Nachlaß eines jungen Physikers, Bd. II, 1810, S. 232: "Wie das Licht, so ist auch der Ton Bewußtsein oder Selbheit. Jeder Ton ist im Leben des tönenden Körpers und in ihm, was so lange anhält, als dieser Ton, mit ihm aber erlischt - wie das Leben im Krystall, setze ich hinzu, welches im Verscheiden seine Vestigia als Klangfigur zurückläßt. Jeder Ton ist ein ganzer Organismus von Oscillation, Figur und Gestalt, wie jedes organische Gebilde."| |**1810**|Ritter, Johann Wilhelm: Fragmente aus dem Nachlaß eines jungen Physikers, Bd. II, 1810, S. 232: "Wie das Licht, so ist auch der Ton Bewußtsein oder Selbheit. Jeder Ton ist im Leben des tönenden Körpers und in ihm, was so lange anhält, als dieser Ton, mit ihm aber erlischt - wie das Leben im Krystall, setze ich hinzu, welches im Verscheiden seine Vestigia als Klangfigur zurückläßt. Jeder Ton ist ein ganzer Organismus von Oscillation, Figur und Gestalt, wie jedes organische Gebilde."|
 |**1813/17**|Goethe, Johann Wolfgang von: Italienische Reise, in: Goethes Werke. Hamburger Ausgabe, Bd. 11, S. 18: "Ich glaube nämlich, daß die Masse der Erde überhaupt, und folglich auch besonders ihre hervorragenden Grundfesten, nicht eine beständige, immer gleiche Anziehungskraft ausüben, sondern daß diese Anziehungskraft sich in einem gewissen Pulsieren äußert, so daß sie sich durch innere notwendige, vielleicht auch äußere zufällige Ursachen bald vermehrt, bald vermindert. Mögen alle anderen Versuche, diese Oszillation darzustellen, zu beschränkt und roh sein, die Atmosphäre ist zart und weit genug, um uns von jenen stillen Wirkungen zu unterrichten."| |**1813/17**|Goethe, Johann Wolfgang von: Italienische Reise, in: Goethes Werke. Hamburger Ausgabe, Bd. 11, S. 18: "Ich glaube nämlich, daß die Masse der Erde überhaupt, und folglich auch besonders ihre hervorragenden Grundfesten, nicht eine beständige, immer gleiche Anziehungskraft ausüben, sondern daß diese Anziehungskraft sich in einem gewissen Pulsieren äußert, so daß sie sich durch innere notwendige, vielleicht auch äußere zufällige Ursachen bald vermehrt, bald vermindert. Mögen alle anderen Versuche, diese Oszillation darzustellen, zu beschränkt und roh sein, die Atmosphäre ist zart und weit genug, um uns von jenen stillen Wirkungen zu unterrichten."|
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