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begriffe:anpassung

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anpassung [2013/03/10 15:29] – [Sekundärliteratur] heynebegriffe:anpassung [2017/11/17 12:44] (aktuell) – [Anpassung] claus
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   * (Art.) Adaption. In: BioConcepts - The Origin and Definition of Biological Concepts. A Multilingual Database. Hg. v. Georg Toepfer. [[http://www.sfb-antike.de/bioconcepts/views/search.php?term=20|Volltext]]   * (Art.) Adaption. In: BioConcepts - The Origin and Definition of Biological Concepts. A Multilingual Database. Hg. v. Georg Toepfer. [[http://www.sfb-antike.de/bioconcepts/views/search.php?term=20|Volltext]]
  
-  * Art. Anpassung, in: Eisler. [[http://www.textlog.de/1397.html|Volltext]] [[redaktion:anpassung|Inhalt intern]]+  * Art. Anpassung, in: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, 1904. [[http://www.textlog.de/1397.html|Volltext]][[redaktion:anpassung|Inhalt intern]]
  
 +  * Alexander, J.: Die Zeit und der metapsychologische Begriff der Anpassung. In: Psyche 21/9, 1967, S. 693-698.
  
-|Anpassung (AdaptionAdaptation)1) Organische, biotische = die Gestaltung der Organe und Funktionen eines Lebewesens entsprechend den Lebensbedingungen, dem biologischen Milieu. Die Anpassung ist das Resultat des Zusammenwirkens von Organismus (und dessen Trieben und Willensacten+ Milieu. Überwiegen die Einflüsse des letzteren, spricht man von passiver, kommt mehr das eigene Sich-anpassen des Organismus in Frage, von aktiver AnpassungDie Anpassung ist eine direkte, wenn unmittelbar, eine indirekte, wenn durch Selektion (s. d.) erfolgend. Die Anpassung ist ein Faktor der Entwicklung (s. d.) der Organismen. - Schon ANAXIMANDER soll die Idee der Anpassung ausgesprochen haben (Plut., Plac. V 19, 1). CH. DARWIN hat die (auch von LAMARCK gelehrte) Anpassungs-Theorie neu begründet, insbesondere sie auf Selektion zurückgeführt (Entsteh. d. Arten). Während der extreme Darwinismus die Anpassung ausschließlich als selektorische, indirekte auffaßt (z.B. WEISMANN), betonen andere Naturforscher und Philosophen (z.B. WUNDT, E. VON HARTMANN, BALDWIN, JAMES, STOUT, FOUILLÉE u. a.) die Notwendigkeit direkter und aktiver Anpassungen. So auch REINKE. Nach ihm ist Anpassung »die vorteilhaft wirkende Reaktion des Organismus gegenüber der Außenwelt sowohl in seiner Gestaltung wie auch in seinen Verrichtungen« (Welt a. Tat S. 245). Aktive Anpassung ist »die Fähigkeit, sich den Bedingungen der Außenwelt entsprechend zu verändern«, »die Fähigkeit, auf die Umgebung zweckmäßig zu reagieren« (Einl. in d. th. Biol. S. 105 ff.). Die Anpassung ist letzten Endes eine Reizwirkung. (Es gilt der PFLÜGERsche Satz»Die Ursache jedes Bedürfnisses eines lebendigen Wesens ist zugleich die Ursache der Befriedigung des Bedürfnisses«D. teleol. Mech. d. leb. Nat. 1877S. 37; ähnlich schon LAMARCK und LOTZE). »Die Veränderung der Lebensbedingungen wirkt als Reizlöst eine Reaktion aus, die für den Organismus nützlich ist« (l.c. S. 122; vgl. A. WAGNER, Grundprobl. d. Naturwiss. 1897, S. 230). Unter »funktioneller Anpassung« versteht W. ROUX die Fähigkeit der Organe, durch verstärkte Übung in höherem Maße ihren Funktionen sich anzupassen (Beitr. zur Morph. d. funct. Anpass., Arch. f. Anat. u. Phys. 1883); er lehrt eine Anpassung der Organe aneinander (D. Kampf d. Teile im Organ. 1881). Nach SIMMEL, muß das Anpassungsprinzip nicht zur Erhöhung und Erhaltung einer bestimmten Art führen, sondern zur Steigerung der Gesamtlebenssumme auf einem gegebenen Raume (Einl. in d. Mor. I, 185). 2) Psychologische Anpassung: a. der Sinnesfunctionen an die Reize (SPENCER, JODL, WUNDT, RIEHL u. a.); b. der Aufmerksamkeit an den sie auslösenden Reiz. Sie bekundet sich in Spannungsempfindungen (WUNDT, Grdz. d. ph. Psych. II4, 269 ff.; Phil. Stud. II, 34). EBBINGHAUS versteht unter Adaptation die »Abstumpfung der Empfindungen bei continuierlicher Fortdauer der objectiven Reize« (Gr. d. Psychol. S. 520). 3) Logische Anpassung der Gedanken an die Tatsachen, besonders von MACH betont (Populärwiss. Vorles. S. 231 ff.). Vgl. Evolution, Ökonomie. Nachtrag: Anpassung: vgl. E. MACH, Üb. Umbild. u. Anpass. im naturwiss. Denken, 1883. Nach BALDWIN ist die Akkommodation »das Prinzip, nach dem ein Organismus sich an mehr komplizierte Zustände der Reizung durch Leistung von mehr komplizierten Funktionen adaptiert« (Entwickl. d. Geist. S. 447).|+  * BetheA.: Die Plastizität (Anpassungsfähigkeit) des NervensystemsInNaturwissenschaften211933, S. 214-221.
  
-  * Alexander, J.: Die Zeit und der metapsychologische Begriff der Anpassung. In: Psyche 21/(1967) S. 693-698.+  * BrandonRobert N.: Adaptation and evolutionary theory. In: Studies In History and Philosophy of Science Part A 9/3, 1978, S. 181-206. 
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 +  * Depew, David J.: Adaptation as process: the future of Darwinism and the legacy of Theodosius Dobzhansky. In: Studies in History and Philosophy of Science Part C, 42/(2011)S. 89-98. 
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 +  * Depew, David J.: Consequence etiology and biological teleology in Aristotle and Darwin. In: Studies in History and Philosophy of Science Part C, 39/4 (2008), S. 379-390. 
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 +  * Detto, C.: Die Theorie der direkten Anpassung und ihre Bedeutung für das Anpassungs- und Deszendenzproblem. Jena, 1904.
  
-  * BrandonRobert N.: Adaptation and evolutionary theoryStudies In History and Philosophy of Science Part A 9/31978, S. 181-206.+  * DrieschH.: Studien über Anpassung und Rhythmus. In: Biologisches Zentralblatt, 391919, S. 433-462.
  
-  * CanguilhemGeorges:+  * EdlingerK.; W.F Gutmann und W. WeingartenEvolution ohne Anpassung. Aufsätze und Reden der senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft, 37, 1991.
  
-  * GriffithsPaul E.: The Historical Turn in the Study of AdaptationThe British Journal for the Philosophy of Science 47/41996, S. 511-532.+  * Engels, E.-M.: Erkenntnis als Anpassung? Eine Studie zur Evolutionären ErkenntnistheorieFrankfurt am Main1989.
  
-|Abstract: A number of philosophers and ‘evolutionary psychologists’ have argued that attacks on adaptationism in contemporary biology are misguidedThese thinkers identify anti-adaptationism with advocacy of non-adaptive modes of explanationThey overlook the influence of anti-adaptationism in the development of more rigorous forms of adaptive explanation. Many biologists who reject adaptationism do not reject Darwinism. Insteadthey have pioneered the contemporary historical turn in the study of adaptationOne real issue which remains unresolved amongst these methodological advances is the nature of ‘phylogenetic inertia’To what extent is an adaptive explanation needed for the persistence of a trait as well as its origin?|+  * Grasshoff, M.: Die Frankfurter Evolutions-Theorie und die Begriffe „Anpassung“und „Selektion“In: Natur und Museum124, 1994, S196-198.
  
-  * Joung, Robert M.: Mind, Brain and Adaptation in the Nineteenth Century: Cerebral Localisation and ist Biological Context from Gall to Ferrier. Oxford, 1991 (Reprint). +  * Griffiths, Paul E.: The Historical Turn in the Study of Adaptation. In: The British Journal for the Philosophy of Science, 47/4, 1996, S. 511-532. [[ http://www.jstor.org/stable/687922|Abstract]]; [[redaktion:anpassung|Abstract intern]] 
-    *Rezension: Edwin Clarke, Archives Internationales d’Histoire des Sciences 44, 1994, S. 255-257.+ 
 +  * Handlirsch, A.: Hypertelie und Anpassung. In: Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien‎, 65 (Beil.), 1915, S. 119-135. 
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 +  * Joung, Robert M.: Mind, Brain and Adaptation in the Nineteenth Century: Cerebral Localisation and its Biological Context from Gall to Ferrier. Oxford, 1991 (Reprint). 
 +    *Rezension: Edwin Clarke, Archives Internationales d’Histoire des Sciences44, 1994, S. 255-257.
  
   * Münsterberg, Hugo: Die Lehre von der natürlichen Anpassung in ihrer Entwicklung, Anwendung und Bedeutung. Leipzig, 1885.   * Münsterberg, Hugo: Die Lehre von der natürlichen Anpassung in ihrer Entwicklung, Anwendung und Bedeutung. Leipzig, 1885.
  
-  * PlattThomas W.: Adaptation as normative conceptEthics. An International Journal of SocialPolitical, and Legal Philosophy 80, 1969/70, S. 230-235.+  * ParrA.E.: Adaptiogenese und PhylogeneseZur Analyse der Anpassungserscheinungen und ihrer Entstehung1926.
  
-  * StegmannUlrichDie Adaptationsdebatte, inKrohs/ToepferPhilosophie der Biologie.+  * PlattThomas W.Adaptation as normative concept. InEthics. An International Journal of Social, Political, and Legal Philosophy, 80, 1969/70S. 230-235.
  
 +  * Roux, W.: Der züchtende Kampf der Theile oder die „Theilauslese“ im Organismus. Zugleich eine „Theorie der functionellen Anpassung“. In: Gesammelte Abhandlungen über Entwickelungsmechanik der Organismen, Bd. I. Leipzig, 1895, S. 135-422.
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 +  * Stegmann, Ulrich: Die Adaptationsdebatte, in: Krohs Ulrich und Georg Toepfer, Philosophie der Biologie. Eine Einführung. Frankfurt am Main, 2005, S. 287-303. 
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 +  * Wickler, W.: Soziales Verhalten als ökologische Anpassung. In: Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft, 64, 1970, S. 291-304.
  
  
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