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Analogie


lat. analogia engl. analog/analogue/analogy
franz. analogue/analogie Gegenbegriffe
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Zum Artikel im Deutschen Fremdwörterbuch: http://www.owid.de/artikel/405374

1732Zedler, Johann Heinrich: (Art.) Analoga: "Analoga ist ein Griechisch Wort, und heist so viel als was ähnliches, gleiches. (…)"; Analogia: "Analogia, heißt überhaupt die Übereinstimmung und Gleichheit der Dinge, wenn Sie aus einerley Gründen können hergeführet werden. […] In denen Wissenschaften bedient man sich dieses Worts, wenn ein Satz mit denen gemeinen Regeln übereinstimmet, und man andre anführen kann, die mit diesen eine Aehnlichkeit haben. Also beweisen wir eine Sache ex analogia juris, wenn sie denen übrigen Verordnungen der Gesetze gleich kömmt. In der Grammatica haben wir Analogiam Conjugationis und Declinationis, wenn sich ein Wort nach andern conjugieren und declinieren läßt. Insonderheit aber ist die Analogia significationis zu mercken, wenn man die abstammenden Redens-Arten mit dem ersten Ursprung zusammen hält. Der Gebrauch einer Sprache ist offtmahls der Analogiae zuwider, und eine abstammende Redens-Art wird öffters gantz anders gebraucht, als sie nach ihrem Ursprunge solte angewendet werden. […] Da aber zu dem Begriffe der Analogie sehr viel gehöret, und wer dieselbe wissen will, aller und jeder Begriffe, die in einer Wissenschaft vorkommen, vollkommen kundig seyn muß, so wird dieses offtmahls ein Deckmantel der Unwissenheit, denn indem man meinet, ein andrer habe eben so wenig als wie wir alle Sätze durchgegangen, so schreibet man ohne Bedencken nur überhaupt, es sey etwas nach der Analogia recht, oder wie dieselbe. Es ist also keinem zu trauen, der sich nur überhaupt auf die Analogie beziehet, sondern es müssen die gleichen oder die widrigen Sätze insbesondere angeführet werden, daß man daraus die Gleichheit oder Ungleichheit erkennen könne."; und Analogismus: "Analogismus […] comparo, ich vergleiche; ist eine Gegeneinanderhaltung der Ursachen, so die Krankheit hervorgebracht haben, mit den Hülffs-Mitteln durch Gleichnisse, […] oder Analogismus ist ein Vernunft-Schluß, welcher von einer offenbaren Wahrheit seinen Ursprung nimmt, dadurch man hinter die Wahrheit einer duncklen oder verborgenen Sache kommt, […] Und diese Art von Schlüssen ist nur vernünftigen Medicis eigenthümlich, gleichwie Epilogismus von den Empiricis und Quacksalbern gesagt wird, welches eine allgemeine Wahrheit ist, die ein ieder gar leichtlich einsehen kan. Wiewohl Galenus an angeführten Orte Analogismum gleichfals von einer wahren und gründlichen Indication ausschliessen will. […] Analogia heiset also bei den Medicis eine Vergleichung der Kranckheit, ihrer Ursachen und Zufälle, mit den dazu dienlichen Hülffs-Mitteln.", in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 2, S. 32f.
1902Mach, Ernst: Die Aehnlichkeit und die Analogie als Leitmotiv der Forschung. Annalen der Naturphilosophie 1, 1902, S. 5-14.
1966Foucault, Michel: Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften. Frankfurt am Main, 1995, S. 46-56.

B. Sekundärmaterial

Begriffsgeschichtliche Arbeiten

Sonstige Literatur


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