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begriffe:monstrositaet

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Monstrosität

Auch: Monster


lat. monstrositas engl. monster
franz. monstre Gegenbegriffe
Wortfeld

Disziplinäre Begriffe

Monstre (franz.):

  • Allgemein: Zunächst gebraucht im Sinne von 'Wunder', aber auch im Sinne von 'kriminelle Tat' (action monstreuse). Allgemein auch für reißende Tiere gebraucht, übertragen (oft pejorativ) auch für Menschen.
  • Mythologie: Fabelwesen in Legende u. Mythologie (Monstren, Seeungeheuer).

Material

A. Primärmaterial

1739Zedler, Johann Heinrich: (Art.) MONSRA oder Monstrum, in: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Bd. 21, S. 635-636.

B. Sekundärmaterial

Begriffsgeschichtliche Arbeiten

Sonstige Literatur

  • Borrmann, Norbert: Das Lexikon der Monster, Geister und Dämonen. Die Geschöpfe der Nacht aus Mythos, Sage, Literatur und Film; das (etwas) andere Who is who. Berlin, 2000. Lexikon-Imprint-Verl.
  • Canguilhem, Georges: Die Monstrosität und das Monströse, in: ders., Die Erkenntnis des Lebens, Berlin 2009, S. 309-334.
  • Fischer, Jean-Louis: Monstre. In: Dictionnaire Européen des Lumières. Ed. M. Delon. Paris, 1997. S. 719-722.
  • Hagner, Michael: Monstrositäten haben ihre Geschichte Volltext
  • Hagner, Michael: "Die Normalisierung der Monstrositäten oder: Wie monströs ist das Normale?". In: Spektakel der Normalisierung. ed. Tina Bartz und Marcus Krause. München : Fink Verlag, 181-196.
  • Hanafi, Zakiya: The Monster in the Machine: Magic, Medicine, and the Marvelous in the Time of the Scientific Revolution. Durham, 2000.
    • Rezension: Tumminia, Andrew, Configurations 10/1, 2002, S. 193-195:
The Monster in the Machine bystating, "the monster is a concept that we need in order to tell ourselves what we are not" (S. 218). The book, however, endeavors to show us that we have the potential to be monsters, or at least that we must recognize the monsters of our own making. Hanafi teaches this lesson well, due largely to her meticulous and informed – sometimes even inspired – close readings of early modern sources and her success in rendering accessible key paradigms of conceptualizing monstrosity, even to an audience previously unversed in teratology. Wide-ranging in its coverage and application, the book is excellent, especially in its early chapters, and represents a revealing study – penetrating enough for the specialist, general enough for the novice – of the supernatural and its intersections with various scientific discourses in early modern Europe. Hanafi focuses on Italian texts, but her sensitivity to sources outside Italy, coupled with her tendency toward general insight, demonstrates that she is out to…
  • Urte Heldhuser (Marburg): Poetische Mißgeburten und das Wissen vom Monströsen im 18. Jahrhundert Tagungsbericht
URTE HELDUSER "rekurrierte auf einen Topos literarästhetischer Debatten der Aufklärung: die poetische „Missgeburt“ als Resultat einer dichterischen Einbildungskraft, die sich über die Gebote der Mimesis hinwegsetzt. Wenn die verhandelten Autoren, allen voran Gottsched, von poetischen Monstrositäten sprechen, bezeichneten sie zum einen eine misslungene Gattungsvermischung, zum andern eine Fehlleitung dichterischer Einbildungskraft, die das Werk ‚verzerre’, und rekurrierten so eher auf ästhetische Proportionslehren. Neben älteren Vorstellungen von der Entstehung der Monstren aus ‚naturwidrigen’ Kreuzungen bzw. Sodomie werde dabei auch auf neuere Konzepte von Zeugung und Bildungstrieb zurückgegriffen. Handelt es sich hierbei aber um die literarische Adaption eines biologischen Zeugungswissens? Wird hier eine Autonomieästhetik entwickelt, die sich an zeitgenössischen Vorstellungen von Epigenesis orientiert? Wie die Kommentatorin YVONNE WÜBBEN (Berlin) vermutete, könnte es gerade angesichts der Überzeugungskraft dieser Entsprechung sinnvoll sein, neue Begriffe für ein Feld zu finden, das sowohl wissenschaftlich wie ästhetisch relevant ist, und schlug hierfür den Begriff der „Kopplungen“ vor. In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass es nicht die Adaption eines zeitgenössischen naturwissenschaftlichen Wissens sein muss, die diesen biologisch-ästhetischen Katachresen zugrunde liegt. Die Parallelisierung dichterischer und sexueller Zeugungskraft ließe sich auch auf Umschriften frühneuzeitlicher Imaginatio-Lehren beziehen, in denen der Zeugungsakt mit dem Einprägen von Bildern analogisiert werde."
  • Matoré, Georges: “Monstre” au XVIe siècle. Étude lexicologique. In Traveaux de Linguistique et de Littérature 18/1. Strasbourg 1980. S. 359-367.
  • Park, Katharine; Daston, Lorraine: Unnatural conceptions: TH study of monsters in sixteenth- and seventeenth-century France and England, in: Past and Present19, S. 20-54.

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